Pakt für den Sport

Kreis und KSB-EN wollen mehr Menschen in Bewegung bringen

 

(pen) Sportpolitik und Sportstätten, Übungsleiter und Talentförderung, Kinder und Senioren sowie soziale Teilhabe und das Ehrenamt – diese Punkte machen der Ennepe-Ruhr-Kreis und der KreisSportBund Ennepe-Ruhr (KSB-EN) in der Zielvereinbarung „Sport im Ennepe-Ruhr-Kreis“ zum Thema. Auf sechzehn Seiten dokumentieren die Beteiligten den Sachstand und wagen Ausblicke. Gleichzeitig benennen sie Dinge, die angepackt werden sollen, um die gesteckten Ziele für die Sportentwicklung zu erreichen.

„Sport bringt Lebensqualität und übernimmt selbstverständlich auch bei uns wichtige gesellschaftliche Funktionen. Das Miteinander in den Vereinen überwindet soziale Grenzen, holt Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderungen in die Gemeinschaft. Leistungsbereitschaft und Gesundheit werden gefördert, ehrenamtliches Engagement ist an der Tagesordnung“, waren sich Dirk Engelhard, Vorsitzender des KSB-EN, und Landrat Olaf Schade bei der Unterzeichnung im Kreishaus einig.

Die Ausgangslage für neue Etappenziele ist gut. Schon fast traditionell liegt der Ennepe-Ruhr-Kreis beim Organisationsgrad unter den Ruhrgebietsstädten und -kreisen auf Platz 1. Im KSB-EN sind 410 Sportvereine mit über 100.000 Mitgliedern vertreten. Jeder dritte Bürger ist damit in einem Sportverein.

„Dies ist für uns aber eher Ansporn als Ruhekissen“, betonen Engelhard und Schade. Gemeinsam mit Stadtsportbünden und Stadtverwaltungen, Vereinen, Sportjugend und Bildungseinrichtungen wollen sie erreichen, möglichst noch mehr Menschen im Kreis aktiv werden zu lassen. „Auch diejenigen, die bisher keinen Zugang zu Bällen und Laufbahnen, Matten und Booten, Schlägern und Sportabzeichen gefunden haben.“

Um das zu realisieren, nennt die vom Kreistag verabschiedete Vereinbarung für verschiedenste Bereiche insgesamt mehr als 70 Ziele. Die Palette reicht von genau festgelegten Zahlen für Aus- und Fortbildungen von Übungsleitern und Helfern über Vorgaben für verliehene Kinderbewegungsabzeichen und Sportabzeichen bis hin zum Erproben neuer Organisationsmodelle für Sportvereine. Die Zahl der so genannten Bewegungskindergärten soll steigen, die Anerkennungskultur für Ehrenamt und sportliche Leistungen moderner werden und ein Konzept aufzeigen, wie Leistungssport gefördert werden kann.

„Auch Integration und Inklusion sowie den Schulsport haben wir mitgedacht. Ein Beispiel von vielen ist das Sportkarussell. Dieses Angebot an Grundschüler, verschiedene Sportarten kennenzulernen, wollen wir bis 2020 pro Jahr in mindestens einer Schule in jeder der neun Städte anbieten. Davon erhoffen wir uns natürlich, mehr Kinder für die Vereine zu begeistern“, konkretisiert Philipp Topp, KSB-EN Geschäftsführer.

Mit Blick auf das Zusammenspiel zwischen Kreisverwaltung und KSB-EN finden sich in der Zielvereinbarung unter anderem die Vorgaben, die Zuschüsse an den KSB-EN regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, die Förderrichtlinien für das Anschaffen von Sportgeräten und für Beteiligungen an Investitionen in Sportanlagen aktuell zu halten sowie mindestens einmal jährlich zu einer gemeinsamen Veranstaltung einzuladen.

Stichwort Vom „Pakt für den Sport“ zur Zielvereinbarung „Sport im Ennepe-Ruhr-Kreis“

Ausgangspunkt der aktuellen Zielvereinbarung war der 2007 erstmals vereinbarte „Pakt für den Sport“. Vor sieben Jahren hatten der Ennepe-Ruhr-Kreis und der KSB-EN diesen erneuert. Das neue Format der Zielvereinbarung gilt nun bis 2023 und soll erneut die Grundlage für partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit bilden.

Beide Partner nutzen sie als Basis für einen regelmäßigen Informationsaustausch über aktuelle Entwicklungen im Sport und überprüfen laufend, welche der aktuell vereinbarten Ziele bereits erreicht werden konnten. Zu finden ist das 16-seitige Papier hier.