Appell an die Politik

Sport hat in NRW eine bedeutende Stellung, insbesondere durch Artikel 18 Absatz 3 der Landesverfassung NRW, in dem es heißt:

(3) Sport ist durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern.

Art. 18 Abs.3 LVerf NRW weist den „Sport“ also explizit als einen wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens aus, der durch das Land und Gemeinden geschützt und unterstützt werden soll. Das gibt Sport einen klaren verfassungsrechtlichen Rahmen und hebt seinen Stellenwert hervor.
Vor diesem Hintergrund erscheint es als geradezu absurd, dass der Sport als sog. „Freiwillige Leistung“ bei den jeweiligen Haushaltsaufstellungen und –verhandlungen in den Kommunen als einer der ersten Posten hinten überfällt und die Mittel gestrichen werden.  

Die langfristigen Konsequenzen sind absehbar, werden häufig beklagt, nur:
es geschieht zu wenig -  auch und gerade in Schwelm !!!

Zwar haben wir mit der Anlage „An der Rennbahn“ nach jahrzehntelangem Kampf endlich einen Kunstrasenplatz und eine angemessene Leichtathletikanlage bekommen, die mit einer hervorragenden Beachvolleyballanlage weiter aufgewertet wurde. 

Aber es fehlt an ausreichender Infrastruktur, nicht umsonst weist die Stadt Schwelm die schlechteste Organisationsquote (=Verhältnis von Mitgliedern in Sportvereinen zu Einwohnern) aller Städte im EN Kreis auf.

Einzig die SchwelmarENa als moderne Dreifeldhalle mit einem zusätzlichen Gymnastikraum entspricht den Anforderungen, die man an eine Sportstätte heutzutage stellen kann, allerdings muss man konstatieren, dass parallel die Halle West, die Halle Kaiserstraße und die Halle Westfalendamm geschlossen wurden.   

Die vorhandenen Hallen kommen in die Jahre und müssen in Zukunft verstärkt in den Fokus genommen werden; eine Bestandsaufnahme und ein darauf basierender Maßnahmenkatalog sind unumgänglich. 

Ähnliches gilt für die Bäderdiskussion, denn trotz aller Bekundungen, wie wichtig die Schwimmausbildung für unsere Kinder, aber auch für den Schul- und den Vereinssport ist, 
trotz aller Bemühungen, interkommunale Lösungen zu entwickeln, 
trotz der geplanten Selbstbeschränkung auf nur noch einen Standort, 
trotz großartigem ehrenamtlichen Engagement von Vereinen, Trainern und Betreuern:

der Schwimmsport in Schwelm hängt am seidenen Faden!!!

 

Und trotz aller finanziellen Herausforderungen, vor denen wir als Stadtgesellschaft stehen, trotz dieser Schwierigkeiten darf es nicht sein, dass auf dem Rücken unserer Kinder und Jugendlichen immer beim Sport gespart wird.

Abschließend daher die eindringliche Mahnung des Stadtsportverbandes und seiner angeschlossenen Vereine an die im Rat der Stadt Schwelm vertretenen Parteien:

Stellen Sie die notwendigen HH-Mittel für eine sachgerechte und angemessene Sportinfrastruktur zur Verfügung, kein Nippes, kein Schnickschnack, kein Blattgold – 
aber:  vernünftige Sportanlagen in ausreichendem Maße nach dem aktuellen Stand der Technik.

Es ist gut investiertes Geld!